Tanken? Nichts leichter als das....
Doch dann stehst du zum ersten Mal im Leben vor einer amerikanischen Zapfsäule und plötzlich ist nichts mehr leicht.
Die angeschlagenen Benzinpreise gelten für eine Gallone, das sind 3,785 Liter. An den Tankstellen wird „regular“, „plus“ und „premium“ angeboten. Dies entspricht ungefähr den Sorten „Normal“, „Super“ und „Super plus“. Ein Mietwagen benötigt meistens Regular, also den Stoff mit den wenigstens Oktanen. Größere Wagen, z.B. Jeeps bzw. SUV’s, wie sie mittlerweile heissen, schwächeln etwas, da sollte die mittlere Preisklasse Benzin genommen werden.

Wenn die Zapfsäule einen Schlitz für Kartenzahlung hat, es wird sowohl Kreditkarte als auch EC-Karte genommen, steckst du eine deiner vielen Karten wie auf dem Bild, was meistens daneben zu sehen ist, rein und ziehst sie schnell wieder raus.

Der Automat checkt jetzt die Genehmigung.

Du überlegst in der Zwischenzeit, welche Oktanzahl du deinen Auto gönnen willst, meistens kannst du zwischen 85,87 und 92 auswählen. Ich nehme immer das Billigste. Die Preise sind übrigens immer pro Gallone, 3,785 Liter

Anschließend ist entweder alles ok oder du sollst einen Zip Code eingeben. Egal welchen Code du eingibst, er wird nicht akzeptiert, ausser du bist im Besitz einer amerikanischen Kreditkarte.
Ist angeblich aus Sicherheitsgründen - scheint ne Menge Betrug mit den Karten zu geben...

Du hast jetzt folgende Möglichkeiten: Entweder du gehst an die Kasse und hinterlegst deine Kreditkarte, dann kannst du so viel tanken wie du willst oder du gibst Bargeld ab, dann kannst du bis zur abgegebenen Summe tanken. Falls du nen Fünfziger hast: Der reicht immer, das Restgeld bekommst du hinterher wieder. Da häufig recht diffuse Gestalten an den Tankstellenkassen sind lasse ich meine Kreditkarte dort nicht gerne unbeaufsichtigt und zahle in letzter Zeit lieber bar. Eine Debit-Card (EC-Karte) mit Geheimnummer wird allerdings an den meisten Zapfsäulen auch akzeptiert.

Jetzt wird aber getankt.
An der Säule kommt die Meldung: Remove Nozzle. Du removest also den Nozzle, das heisst, du nimmst den Zapfhahn aus der Halterung und steckst ihn in den Tank. Beim ersten tanken mit einem neuen Wagen wirst du die Tankkappe suchen, die du aufschrauben willst. Die gibt’s nicht mehr, du kannst bei fast allen neuen Fahrzeugen den Nozzle direkt in den Tank stecken, ohne vorher etwas aufdrehen zu müssen.

Dann beginnst du mit dem Zapfen.
Das geht aber leider nicht. :-(

Du mußt entweder auf einen der Knöpfe drücken, auf dem deine gewünschte Oktanzahl steht oder die Halterung, in der der Zapfhahn steckte, nach oben umlegen. Oder nach unten, oder zur Seite.Oder den Hebel an der Seite der Säule nach oben schieben. Oder.....

Jetzt noch ein paar Tips für Autofahrer:

Autofahren in den USA ist nicht schwieriger als anderswo, aber es gibt kleine Unterschiede.
Ein Ami muss ne Menge Strafe zahlen wenn er etwas aus dem Autofenster wirft - seinen geplatzten Reifen kann er überall liegen lassen.
Dadurch sind viele Straßen und Highways voller Gummiteile und es ist teilweise schwierig, sie zu umkurven. Noch schwieriger ist es während der Fahrt Bilder zu machen. Hier ist trotzdem eins - im Stau geknipst.

Mieten: Wer für die USA ein Auto mietet, sollte sich beim Vermieter nach den genauen Konditionen erkundigen. Denn nicht alle Firmen verlangen das gleiche Mindestalter des Fahrers. Einige vermieten ihre Vehikel nur an Personen über 21 Jahre, andere fordern ein Jahr Fahrpraxis, was bedeutet, dass der Fahrer mindestens 19 Jahre alt sein muss. Wenn du unter 25 Jahre alt bist, musst du auf jeden Fall mehr bezahlen, eine Art Zusatzversicherung.
Ein internationaler Führerschein wird nicht benötigt. Führerscheine der ehemaligen DDR werden jedoch nicht akzeptiert.

Versicherung: Die Vollkaskoversicherung (Collison Damager Waiver, kurz: CDW), auch Loss Damage Waiver (LDW) genannt, ist bei deutschen Veranstaltern oft automatisch im Mietpreis enthalten. Wenn Du direkt vor Ort jedoch einen Wagen mietest, solltest Du diese extra abschließen.
Die Höhe der Versicherung – je nach Bundesstaat – kann sehr niedrig sein. Eine Zusatzhaftpflichtversicherung wird von vielen Vermietern bzw. deutschen Veranstaltern, die Mietwagen für USA im Programm haben, angeboten.
Bei anderen Versicherungen wie Insassenunfallversicherung und Gepäckversicherung sollte man abchecken, ob diese nicht bereits durch Reiseschutzversicherungen bzw. durch Kreditkarten oder Ähnliches abgedeckt sind.
Ratsam wegen der Haftpflicht ist auf jeden Fall, alle Personen, die das Auto fahren werden, im Mietvertrag mit Führerschein und Kreditkarte anzugeben.

Am besten ist es sowieso, wenn man diesen ganzen Kram bereits von Deutschland aus erledigt und sich einen Mietwagen im Voraus reserviert. Dann kann man sich in aller Ruhe überlegen, ob man alle dazugehörigen Versicherungen abgeschlossen hat, welche man braucht, welche nicht und sich auch noch in Ruhe über eine Reiseversicherung informieren. Steht man in Amerika in einem Büro und muss, dann auch noch auf Englisch, schnell etwas entscheiden, geht einem leicht etwas durch die Lappen. Zudem kann man sich dann auch schon aussuchen, welches Auto man haben möchte. Wahrscheinlich hat man dann noch die größere Auswahl und kann endlich einmal das Auto fahren, das man in Good Old Germany noch nie gefahren ist… Mein Tipp ist also: Regelt das vorher! Dann könnt ihr ganz entspannt vor Ort das Auto eurer Wahl abholen, denn es ist ja alles bereits erledigt.

Straßen und Orientierung: In Amerika geht alles nach Nummer. An vielen Kreuzungen werden keine Orte ausgeschildert, sondern nur die Nummern der Straßen mit der Angabe der Himmelsrichtung. Straßen/Highways mit ungeraden Zahlen laufen meist in Nord-Süd-Richtung, mit geraden in West-Ost-Richtung.
Zahlreiche Highways, Tunnels und Brücken sind mautpflichtig. Brücken kosten zwischen zwei und vier Dollar, Highways ab ein Dollar. Für die Maut sollte man am besten immer ein paar Quarters (25-Cent-Münzen) bereithalten. Es gibt aber an jeder Mautstelle eine Durchfahrt für Leute, die kein Kleingeld haben, du musst nur evtl. etwas länger warten....

Parken: Vor Hydranten, Bushaltestellen und Ausfahrten zu parken, kann viel Ärger machen! Ebenfalls sollte man sich an die farbigen Bordsteinmarkierungen halten:

Rot: absolutes Halteverbot
Gelb/Schwarz: Ladezone
Weiß: fünf Minuten während der Geschäftszeiten
Grün: zehn Minuten während der Geschäftszeiten
Blau: nur für Behinderte

In Orten mit starkem Straßengefälle (San Francisco) müssen zudem die Räder beim Parken immer in Richtung Trottoir eingeschlagen werden, damit bei Versagen der Bremse das Auto vom Bordstein gebremst wird.

Vorsicht, Schulbus: Wenn Du einen gelben Schulbus siehst, bitte sofort auf die Bremse treten. Denn wenn er blinkt, dann darfst Du auf keinen Fall überholen – weder in der gleichen Richtung noch in der anderen. Bleib einfach stehen und warte, bis er wieder anfährt und der Blinker stoppt.

Verkehrskontrolle: Amerikanische Polizisten verstehen wenig Spaß. Das kommt daher, dass sie wegen des freizügigen Waffengesetzes ständig mit dem Schlimmsten rechnen müssen. Wer angehalten wird, sollte folglich jegliche Hektik vermeiden, sich an den rechten Straßenrand stellen und auf weitere Anweisungen warten.

Leg deine Hände sichtbar auf das Lenkrad, fang auf keinen Fall an, nervös im Handschuhfach nach den Papieren zu suchen. Beifahrer bleiben auch ruhig, lassen ihre Hände nicht im Rucksack, in ihrer Handtasche oder Ähnlichem verschwinden. Das könnte von den Polizisten missverstanden werden. Sie ziehen schnell ihre Waffen. Wichtig: immer freundlich bleiben!